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Lesung Selim Özdogan

                        

                                                                 
                                                                                                              Foto: Tim Bruening

Im Rahmen der Aktion "Österreich liest. Treffpunkt Bibliothek" des Büchereiverbands Österreich liest der deutsch-türkische Autor Selim Özdogan aus seiner Romantrilogie "Die Tochter des Schmieds", Heimstraße 52" und "Wo noch Licht brennt", sowie aus "Wieso Heimat, ich wohne zur Miete".

Die Romantrilogie erzählt die Geschichte einer Migrantenfamilie, in deren Zentrum Gül, die Tochter des Schmieds steht. Der erste Band beschreibt Güls Kindheit und Jugend in der Türkei. Der zweite Band thematisiert das Leben von Gül und ihrer Familie als Gastarbeiter in Deutschland und ihre Rückkehr in die Türkei. Im dritten Band, der im Juli 2017 erschienen ist, kehrt die Protagonistin schließlich wieder nach Deutschland zurück. "Es ist das Leben einer beeindruckenden Frau, das Selim Özdogan mit viel Gefühl und Poesie, aber ohne Sentimentalität schildert. Ein Leben, das geprägt ist von Melancholie und Trennung ebenso wie von Warmherzigkeit und Anteilnahme. Er gibt damit jenen Frauen eine Stimme, die wir als kopftuchtragende Mütter und Großmütter aus dem Bus oder dem Supermarkt kennen, deren Alltagswelt den meisten jedoch unbekannt bleibt. Ein zutiefst menschlicher Roman und ein wirksames Gegengift in unserer von Vorurteilen und Fremdenangst bestimmten Zeit".

In "Wieso Heimat, ich wohne zur Miete" begibt sich der Protagonist Krishna Mustafa, Sohn einer Deutschen und eines Türken, geboren in der Türkei und seit seinem sechsten Lebensjahr in Deutschland auf die Suche nach seiner Identität nach Istanbul.

Selim Özdogan wurde 1971 in Köln geboren und wuchs zweisprachig auf. Nach dem Abitur studierte er Völkerkunde, Anglistik und Philosophie. Vor dem Abschluss seines Studiums machte er sich als Schriftsteller selbständig. Nach seinem Debütroman „Es ist so einsam im Sattel, seit das Pferd tot ist“, erschienen zahlreiche Romane und Kurzgeschichten.

Selim Özdogan erhielt 1996 den Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für junge Künstlerinnen und Künstler und 1999 den Adalbert-von-Chamisso-Förderpreis. Sein Buch Zwischen zwei Träumen wurde für den Deutschen Science Fiction Preis 2010 als bester Roman nominiert. 2014 erhielt er das Galata Stipendium der Stadt Köln in Istanbul und 2015 ein Arbeitsstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen. 2016 wurde er zum Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb nach Klagenfurt eingeladen und im Herbst verbrachte er drei Monate als Writer in Residence an der Universität von Michigan.

                                              

Datum: 
17.10.2017 - 19:00 Uhr